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1:0, 100 Tore und 100% Fortuna

Ich versuche das jetzt mal zur Gewohnheit werden zu lesen mit den Rückblicken auf die Spiele diese Saison. Dieses Mal macht der Rückblick auch wieder ganz besonders viel Spaß, so darf das gerne weitergehen…

Der Fluch ist besiegt

Am Samstag durfte ich mir das Spiel aus dem VIP-Bereich ansehen. Also quasi zwei Reihen tiefer als sonst auf der Pressetribüne und ohne Micro vor der Nase während des Spiels, dafür aber mit Verpflegung vor der Nase vorm Spiel. Hat auch was. (Wobei, ganz ehrlich, es geht NICHTS! über Stehplatz Mitte!) Bisher hatte es aber vor allem eine Folge, wenn ich VIP war (jetzt kann ich es ja sagen…): Wir haben verloren. Immer. Immer immer immer! Ich war vermutlich soo knapp davor, da nicht mehr reingelassen zu werden… 😉 Zum Glück ist das nun erledigt.

Aber mein persönlicher Fluch ist hier Nebensache, viel wichtiger: Auch Fortuna hat den Fluch besiegt und seit 1980 (da war ich noch nicht mal in Planung) das erste Mal wieder gegen Kiel gewonnen. Geht doch! Danke dafür!

Er war längst unter uns…

Lange wurde er gesucht, sehnsüchtig wurde er erwartet und dann kam er quasi aus dem Nichts – unser neuer Stürmer!

Unterschrieben hatte er dabei schon ziemlich lange beim Verein, aber aus taktischen Gründen hat man ihn wohl bisher immer als Abwehrspieler (Innenverteidiger) verkauft und als das drohte aufzufliegen, wurde ein Ablenkungsmanöver gefahren und es wurde zwar offiziell von einem Positionswechsel unseres Kapitäns gesprochen – allerdings hielt Uwe den Stürmer weiterhin geheim und Flotti wurde nominell zum rechten Verteidiger/auf den rechten Flügel gestellt.

Meine Theorie ist ja, nachdem man uns mit Marco Königs und Julius Biada unsere beiden Top-Offensivleute der letzten Saison weggekauft hat, wollte Uwe kein Risiko eingehen und nicht auch noch unseren drittbesten Stürmer verlieren – deshalb wurde Flotti also lange getarnt und sollte erst nach Ende der Transferperiode seine Torqualitäten so richtig raushängen lassen.

Der Plan war gut… im Testspiel gegen den FC machte mit Boné Uaferro ein Abwehrspieler unser Siegtor. Das hätte man als Zufall werten können, aber es war Strategie. Denn: im ersten Saisonspiel auswärts in Magdeburg traf Boné Uaferro wieder. Der Gedanke dahinter: wenn unsere Abwehrspieler Torgefahr ausstrahlen, lenken sie vom Stürmer in der Abwehr ab und solange bemerkt auch niemand Flottis herausragende Offensivqualitäten, falls er doch mal nicht an sich halten kann. Dazu haben wir in Magdeburg noch Hamdi und Cauly treffen lassen – Hamdi Dahmani ham die nicht und kriegen die auch nicht, der darf mal und Cauly als bereits bekannter nomineller Stürmer natürlich sowieso, ohne damit sofort Gefahr zu laufen, auch noch weggekauft zu werden.

Gegen Werder Bremen II hätte theoretisch auch Tim Boss treffen können ohne weiter aufzufallen, weil da Experten vermutlich so ziemlich jedem einen Treffer zutrauen. Dennoch durfte sich unser neuer Stürmer ja offiziell noch nicht outen, aber weil das Abwarten so schwer fiel, bereitete er zumindest sofort in der 2. Minute das Tor für Lars Bender vor. Von dem gibt es zum Glück zwei, der darf eher mal auffallen und man kann dann an den anderen verweisen, bevor er uns abhanden kommt. Einen dufte Cauly dann noch, zur Ablenkung.

1:0 für uns und unseren neuen Stürmer

War Wiesbaden also nur ein einziges großes Ablenkungsmanöver? Man weiß es nicht… Fakt ist, es war zuviel für unseren neuen Stürmer. Wenn du jahrelang den Abwehrspieler gibst, hast du keinen Bock 0:3 zu verlieren und bevor dir sowas nochmal passiert, Geheimhaltung deiner Qualitäten und offenes Transferfenster hin oder her, machst du halt das Dingen.

Dachte sich auch Flotti, als nach 20 Minuten gegen Kiel noch kein Tor gefallen war und packte seine Offensivqualitäten aus. Einfach mal im Mittelfeld den Ball erkämpft, zu Johannes Rahn gepasst, der ihm den Ball wieder auflegte und unser neuer Stürmer hämmerte das Ding eiskalt und gnadenlos aus neun Metern am Kieler Keeper Kronholm vorbei ins Netz. Sah dann so aus…

Wer genau hinhört, kann die Strategie aus den anschließenden Interviews heraushören, wo Flotti sagt, dass er sich lange genug als Innenverteidiger ausgeruht habe (und spätestens nach Ende der Transferperiode wird er dann auch Routine beim Torjubel bekommen… 😉 ) und es sich bereits unter der Woche im Training angedeutet habe, wo er gefährlicher als sonst war.

Das 100. Drittligator und 100% Fortuna

Ihr habt es in den Interviews gehört, es war das 100. Tor in der 3. Liga für Fortuna und egal ob als Innenverteidiger, Rechtsverteidiger oder Stürmer – ich glaube, es hat tatsächlich niemand so sehr verdient dieses Tor zu machen wie unser Kapitän. (Vielleicht noch Uwe, aber der kann schlecht selber…)

Uwe hat vor Ort noch ein bisschen ausführlicher als in dem Videointerview erläutert, wie sehr es ihn freut, dass ausgerechnet Flotti dieses Tor gemacht hat, weil er so sehr mit der Fortuna verbunden ist und einen entscheidenden Anteil am Werdegang des Clubs in den vergangenen Jahren hatte und dass wir heute dort stehen, wo wir sind – nicht nur spielerisch, sondern auch menschlich/charakterlich mit seiner Ausfüllung der Kapitänsrolle.

Im heute veröffentlichen „Ten Times“ Fragespiel mit Rheinfussball/Rheinkick.TV antwortet Flotti übrigens auf die Frage „Die Fortuna ist…?“ mit „… meine neue Heimat geworden.“ – ich denke, mehr muss man dazu nicht sagen.

Ach doch… DANKE Capitano!!! Für den Siegtreffer am Samstag, für Deine anderen vier Tore für die Fortuna (vor allem den gegen Viktoria 😉 ) und natürlich für alles andere, was Du der Fortuna in den letzten vier Jahren Gutes getan hast und das war eine Menge! Hoffentlich bleibst Du noch lange an Bord.

Deine Stürmerqualitäten sind jetzt zwar endgültig enttarnt und das Transferfenster noch offen – aber die Heimat verlässt Du wohl nur, um auswärts Punkte zu sammeln und vielleicht noch den ein oder anderen Treffer für die Fortuna zu erzielen. 😉

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