Lieber Klaus,
eigentlich hätte an dieser Stelle am Montag ein Spielbericht über das Dortmund-Spiel erscheinen sollen und im Forum Dein wöchentlicher Fan-Brief. Doch diesmal warteten wir alle vergeblich auf ein „Liebe Freundinnen, liebe Freunde…“. Genau wie schon am Samstag im Stadion auf das freundliche „Guten Tag allerseits, wer will noch mal, wer hat noch nicht?!“. Mir treibt es schon wieder die Tränen in die Augen bei dem Gedanken, dass wir das so nie wieder hören werden.
Die Lücke, die Du hinterlässt, wird nicht zu schließen sein. Dein unglaubliches Engagement für die Fortuna ist das eine – da werden wir hoffentlich alle in Deinem Sinne weitermachen und Du passt von oben mit dem Schäng zusammen auf, dass es auch ohne Dich hier unten nur Glück und Segen auf den Fortuna-Wegen gibt. Aber Deine unnachahmliche Art und Deine Menschlichkeit sind nicht zu ersetzen. Selbst Freunde, die mit Fortuna gar nicht viel am Hut hatten und nur ein oder zwei Mal mit im Stadion waren, Dich aber kennenlernen durften, waren unglaublich traurig und bestürzt über Deinen Tod, ebenso wie Fans aus allen Lagern, denen Du begegnet bist. Wie es uns Fortunen ging, hast Du ja wahrscheinlich von oben beim gemeinsamen Fußball gucken mit dem Schäng bereits beobachten können. Aber dann weißt Du auch, dass neben der Trauer und dem Schmerz die Energie da ist, dass Dir die Fortuna ein würdiges Andenken bewahren und vor allem in Deinem Sinne weitermachen wird.
Wie es Deiner Familie gehen mag, mag ich mir gar nicht ausmalen. Aber ich bin mir sicher, Du sendest ihr mit Deinem unermüdlichen Tatendrang jetzt von oben ganz viel Kraft und passt mindestens genau so gut auf sie auf wie auf Fortuna.
Klaus, Du hattest noch so viel vor mit unserer Fortuna. Beim Spiel gegen die Kickers sagtest Du noch zu mir, dass Du die Weinflasche, die ich Dir als Glücksbringer von den Schiedsrichtern für den Aufstieg in die 2. Liga gegeben hatte, weiterhin gut behütet etwas abseits von den anderen im Büro stehen hast, damit wir dann zum Aufstieg anstoßen können. Und wir hatten ganz heimlich gehofft, dass der Wein nicht allzu alt werden muss und es übernächsten Sommer so weit sein könnte. Das war unser letztes Gespräch. Wir werden nicht mehr gemeinsam mit dem Wein auf den Aufstieg anstoßen können, aber vielleicht findet sich ja dort, wo Du jetzt bist, auch ein gutes Tröpfchen und dann prosten wir Dir und Schäng von hier unten zu.
Ich weiß, Du hattest nochmal mit mir sprechen wollen und es ist leider nicht mehr zu diesem Gespräch gekommen. Was immer Du mir sagen wolltest, ich werde es nie erfahren. Aber ich werde immer an Dich denken und wenn ich irgendetwas für die Fortuna tun kann, werde ich es tun. Genau so, wie Du es auch getan hättest. Du hast mir in den letzten Wochen und Monaten einiges mitgegeben an Ratschlägen und Mahnungen und auch, wenn ich vielleicht nicht immer über jede Idee begeistert war, so habe ich Deine Sätze doch weiterhin im Ohr und werde alles umsetzen, soweit es mir möglich ist. Ich habe ja bereits damit angefangen, wie Du noch miterleben konntest.
Du kennst das Lied „Niemals geht man so ganz…“ – das tust Du sowieso nicht. Aber ich glaube, es ist selten von einem Menschen so viel geblieben, wie von Dir bleiben wird. Denn nicht nur die Fortuna wird Dich ewig in ihrem Herzen haben, sondern jeder, dem Du einmal mit Deiner Menschlichkeit begegnet bist. Und das waren unendlich viele.
Mach et joot, Klaus und grüß den Schäng!
Kati
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Danke, für die so sehr zutreffenden, warmherzigen Worte.
Moni