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Rückschau auf das Testspiel gegen Fortuna Sittard

Vergangenen Freitag (15.07.2016) trat unsere Fortuna zum Testspiel gegen Fortuna Sittard in Nieuwstadt (quasi um die Ecke von Sittard) an. Ich bin zwar ein bisschen spät dran (der Prüfungsstress…), aber da ich vor Ort war und ein paar nette Impressionen gesammelt habe und es außerdem bei Fortuna selbst keinen Bericht über das Spiel gibt, dachte ich mir besser spät als nie… 😉

Sie kamen und Scharen und in Freundschaft…

In Nieuwstadt waren erfreulich viele Fortunen vor Ort, mehr als bei manchem Pflichtspiel auswärts und für ein Testspiel wirklich top besucht. Der Grund für die Masse an Fortunen liegt dabei nicht an der Tatsache, dass auch Sittard eine Fortuna ist und ich deren Fans mitgezählt habe, sondern in der jahrelangen Fanfreundschaft zwischen beiden Lagern. Nachdem zuletzt beim Pokalderby Unterstützung für uns aus den Niederlanden angereist war, gab es nun den Gegenbesuch und es wurde ein Fanbus eingesetzt (der gemeine Fortuna weiß, dass auch das nicht immer klappt bei unseren Auswärtsspielen…) und die Rückfahrt erfolgte extra später, damit noch Zeit zum gemeinsamen Feiern war, wofür er nach Spielende die Fans in die Innenstadt von Sittard transportierte.

Neben dem Bus reisten auch noch einige Kölner Fans mit dem Auto an, so dass statt der üblichen 8 1/2 Auswärtsfans bei solchen Spielen ca. das Zehnfache anwesend war von unserer Seite (grob geschätzt, ich kann nicht schätzen…). 😉

Vor Ort angekommen, wurden wir mit dem Besten empfangen, was die Niederlande zu bieten haben an kulinarischen Köstlichkeiten. Soll heißen, es gab eine Fressbude und eine Zapfsäule (und sogar einen mobilen Bierverkäufer – mein persönlicher Traum für’s Südstadion und das hier auf dem Dorfplatz…). Da ich nur das Bier probiert habe (was aus Belgien war, aber sehr lecker… ich freu mich gerade auf Eupen morgen), kann ich zum Rest nichts sagen. Sah aber gut aus.

Freudenfeuer auf die Freundschaft

Ebenfalls gut aus sah das Pyrospektakel und die beiden Freundschaftsbanner, die von den Fans zu Spielbeginn an den Start gebracht wurden.

Die Banner habe ich blöderweise nicht aus der Nähe fotografiert, aber die Pyroshow ist wunderbarerweise durch Zufall teilweise auf’s Livevideo (Ich musste auf Facebook unbedingt mal die Livefunktion testen und konnte so Teile des Spiels übertragen, bis mein Akku zu sterben drohte…) geraten. Hier könnt Ihr sie Euch ansehen…

Damit habt Ihr dann gleichzeitig auch schon das Highlight dieses Spiels gesehen.

Nein, im Ernst… spielerisch war dieses Spiel sicherlich kein Leckerbissen. Zwar auch nicht grottenlangweilig, aber eben auch nicht der souveränste Auftritt unserer Fortuna. Was völlig in Ordnung ist, alles andere hätte mich beunruhigt. Soll heißen, es wurde natürlich noch sehr viel durchprobiert – wie immer in der Vorbereitung – und somit sind diese Auftritte nur bedingt aussagekräftig (das auch an alle, die sich mal wieder Sorgen machen wegen der allgemein durchwachsenen Saisonvorbereitung, wenn man nur die Ergebnisse betrachtet). Wirklich Sorgen machen würde ich mir glaube ich nur, wenn wir jedes Spiel in der Vorbereitung souverän haushoch gewinnen würden. Das wäre dann nicht mehr Fortuna, so kennt man uns nicht und bisher hat es bei uns bekanntlich nach den misslungenen Generalproben in der Saison dann immer ganz gut hingehauen. Insofern alles gut.

Für’s Protokoll: Das Spiel endete (aus meiner Sicht leistungsgerecht) mit 2:2 und die Tore für unsere Fortuna erzielten Serhat Koruc und Cauly. Damit wäre zumindest schon mal festzuhalten, dass unsere Stürmer treffen, auch wenn sie nicht mehr Biada und Königs heißen.

Masse zur Ballettklasse

Was mir allerdings offensiv auffiel und nicht gefiel, war die Tatsache, dass uns da noch bisschen was fehlt. Brasnic, Koruc und Cauly (Rahn war nicht dabei) sind alle drei eher der Typ kleiner Wirbelwind, der sich durch die gegnerische Defensive tanzt bzw. diese austanzen kann. Blöd wird es nur, wenn der Gegner sich nicht auf den Tanz einlässt, sondern da im Strafraum plötzlich so ein unbeweglicher Schrank steht, der keinen Bock auf tanzen hat, sondern einfach nur den Ball haben will. Aus meiner Sicht klappt das dann meistens ganz gut (also für den Türsteher, der sagt, dass Du heute leider nicht vorbeitanzen darfst), weshalb uns definitiv noch ein Ersatz für Marco Königs fehlt. Bei Abwehrspielern, die nicht der Typ Türsteherschrank sind, haben wir mit unseren Jungs aber definitiv große Qualität vorne.

Die Menschen, die Bedenken hatten, Königs wäre mit seiner Plauze zu unbeweglich, haben letzte Saison schnell gemerkt, dass es nicht unbedingt auf grazile Beweglichkeit ankommt, sondern in manchen Situationen Masse eine etwas geringere Beweglichkeit durchaus mehr als kompensieren kann. (An dieser Stelle möchte ich auch gerne an Ercan erinnern, der vielleicht nicht mehr der Schnellste war, aber an der richtigen Stelle durch seine Masse/Präsenz eben auch eine große Hilfe).

Gesucht wird also noch eine „Ergängungsplauze“ zum „Männerballett“, sozusagen ein Spieler mit Masse und Klasse. Das ist für mich das einzige Fazit, was sich definitiv aus diesem Spiel ableiten lässt, aber ich bin mir auch sehr sicher, dass wir diesen Spieler schon bald bei uns begrüßen dürfen. 🙂

Wer sich einen eigenen Eindruck verschaffen möchte, ich habe den Großteil der ersten Halbzeit mitgefilmt, hier könnt Ihr gucken…

 

Will Grigg’s on fire/in Sittard

Ebenfalls vor Ort war Will Grigg, den kennt Ihr noch von der EM. Leider nicht real und weil er für uns stürmen möchte (Warum eigentlich nicht?), sondern nach dem Spiel, als die Sittarder Fans vor Ort nochmal richtig Gas gegeben und Party gemacht haben.

Nur für den Fall, dass irgendwer dieses Lied bei der EM verpasst haben sollte…

Von unseren Fortunen hat das leider niemand mehr groß mitbekommen, der Fanbus war bereits abgefahren in die City und auch die Mannschaft war quasi abfahrbereit in ihrem Bus, als plötzlich Will Grigg’s on fire startete. Ich hatte zunächst gedacht, unsere Jungs hätten das im Mannschaftsbus an und hatte mich köstlich amüsiert, was da wohl gerade abgeht. Eigentlich wollten wir auch gerade losfahren, aber da das gute belgische Bier seinen Tribut forderte, lief ich nochmal zurück zum Clubheim, um der Damentoilette (es gab übrigens nur eine einzige, insofern hatte es was Gutes, dass auch von der Fortuna aus Sittard keine riesigen Fanmassen angereist waren) einen Besuch abzustatten und merkte, dass Will Grigg dort lief und nicht in unserem Bus. Die Stimmung im Clubheim war absolut bombig, es war wirklich ein bisschen wie bei uns, die Spieler waren dort ebenfalls gemeinsam mit den Fans und feierten noch. Als ich das gesehen habe, wäre ich am liebsten länger dort geblieben, die Versuchung erhöhte sich dadurch, dass die Sittarder äußerst freundliche Gastgeber waren und mich allein bei diesem Blitzbesuch im Vereinsheim zum Schluss gleich mehrere von ihnen noch auf ein Bier einladen wollten, die waren echt knallig.

Auch zuvor hatten sie sich bereits als äußerst unterhaltsame Gastgeber erwiesen. Die Musikauswahl machte zwar nicht jeden der anwesenden Kölner glücklich (gerüchteweise waren manche auch schon vorgeschädigt durch die Musik aus dem Fanbus… höhö), die zwischenzeitliche Dauerbeschallung wollten manche gar als Instrument zur Verunsicherung unserer Jungs verstanden wissen und so wurde sie tatsächlich in der zweiten Halbzeit wieder abgestellt. Ich fand sie ehrlich gesagt sehr lustig, so „90er Jahre Kirmestechno“, wie manche es liebevoll nennen, hat doch was. 😀

Äußerst charmant war auch die Tombola der Gastgeber. Für einen Euro pro Stück konnte man Lose erstehen, zu gewinnen gab es u.a. Fußbälle und einen Massagegutschein. Es gab noch weitere Gewinne, die sicherlich grandios waren, aber da bin ich an der Sprachbarriere gescheitert zu verstehen, warum es sich genau dabei handelte. An selbiger ist auch der „Stadionsprecher“ (es war kein Stadion, aber wie soll man es nennen – und er würde jedem Stadion Ehre bereiten) öfters gescheitert. Als in der Halbzeitpause die Gewinner der Tombola verkündet wurden, sagte er zunächst die Gewinnnummern in einer Mischung aus Deutsch und Niederländisch, aber mehr Niederländisch durch, um sich danach zu entscheiden, dass er doch lieber alles nochmal auf Deutsch durchsagt, damit der glückliche Gewinner sein Glück auch versteht. Die Übersetzung klappte dann mal mehr und mal weniger gut, war aber definitiv sehr charmant und unterhaltsam und der Wille war da. 🙂

Nachspielzeit

Da ich nach dem Spiel noch Freunde besucht habe, die einen Katzensprung entfernt wohnen, konnte ich leider der Party mit Will Grigg nicht mehr länger beiwohnen. Auf dem Rückweg kehrten wir aber noch in der besten Frittenbude von ganz Oranjeland ein (aus deren Theke das Titelbild stammt), weshalb ich auch die Fressbude vor Ort verschmäht hatte. Solltet Ihr jemals nach Sittard fahren, gönnt Euch einen Besuch im Kemper Snack (Romeinenstraat 10, 6132 GN Sittard, Niederlande), es lohnt sich!

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Was sonst noch vom Wochenende an nachhaltigen Eindrücken blieb und was ich Euch ebenfalls nicht vorenthalten möchte, sind der wunderschöne Sonnenuntergang an der niederländischen Grenze und ein phänomenales Schild, was wir auf dem Gelände des FC Wanderlust Süsterseel (direkt um die Ecke von Sittard) entdeckt haben und was uns bei Fortuna irgendwie noch fehlt… 😉

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Last but not least hier noch ein paar Fotos vom Spiel und das dritte Video, was ich gemacht hat vom Aufwärmen unserer Jungs vor dem Spiel…

(Bilder anklicken für die Vollbildansicht)

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